Der Abel Tasman Coastal Track ist ein 60 Kilometer langer Wanderweg an der Küste entlang und gehört zu den bekannten neun Great Walks in Neuseeland. Innerhalb von drei bis fünf Tage kann der Wanderweg gegangen werden. Hier ist unser Reisebericht zum Abel Tasman Coastal Track.

Zu Fuß auf dem Abel Tasman Coastal Track

Wir sind „nur“ ein Stück der gesamten Strecke gewandert: vier Tage, 50 Kilometer.
Unser Auto haben wir in Marahau, am Anfang des Abel Tasman Nationalparks geparkt und haben uns mit einem Wassertaxi nach Totaranui fahren lassen. Die Fahrt hat zwei Stunden gedauert. Auf dem Weg haben wir am Split Apple Rock sowie an einer Seelöwen Kolonie gehalten.


In Totaranui angekommen haben wir unsere schweren Rucksäcke geschultert. Wir waren erstmal erschrocken über das Gewicht, welches wir die nächsten Tage tragen müssen.
Man kann auf der Strecke in Huts (Hütten) oder im Zelt schlafen. Da die Huts lange im Voraus ausgebucht und teurer sind, ist die Entscheidung auf ein Zelt gefallen.
So hatten wir von Klamotten, Isomatten, Schlafsäcken, Zelt, Gaskocher, Topf, Besteck sowie Essen für vier Tage alles dabei. Wir hatten keine Waage um die Rucksäcke zu wiegen, aber es waren ca 13 Kilo. Davon waren schon drei Kilo Wasser pro Person.
 
Wir sind sechs Kilometer zu unserem erstem Ziel nach Awaroa gewandert. Es hat nicht lange gedauert, da kam schon der erste wunderschön Strand. Dafür ist der Abel Tasman Nationalpark nämlich bekannt.


Es ging viel bergauf und bergab, durch schönen Regenwald und wieder am Strand entlang.
Kurz vor dem Campplatz in Awaroa gibt es ein Inlet, welches nur bei Ebbe überquert werden kann. Wir hatten uns schon im Voraus über die tide informiert und wussten, dass Ebbe abends ist und wir so auf die Überquerung etwas warten müssen. Nachdem einige mutige Vortester vorgingen, bis zur Hüfte im Wasser waren und wieder umkehren mussten, war das Wasser schließlich weit genug unten.

Es war ein komisches Gefühl mit dem Rucksack durch so tiefes Wasser zu gehen. Das Wasser war gerade niedrig genug, dass die Rucksäcke nicht nass wurden.
Wir waren an unserem ersten Camp angekommen und haben unser Zelt aufgebaut.
Es hat nicht lange gedauert, bis hunderte (!) Mücken um uns flogen! Sie haben sich auf unser Zelt gesessen und freudig auf eine Chance gewartet, reinfliegen zu können! Wir haben uns lange Klamotten angezogen und angefangen unser Abendessen zu kochen.

Am nächsten Morgen hat es uns im stickigen Zelt auf der harten Isomatte nicht lange gehalten und als wir aus dem Zelt gekrochen sind wurden wir auch schon von den unzähligen Mücken begrüßt. Wir haben uns beeilt den Mücken zu entfliehen und sind schnell los.
Für den heutigen Tag waren 14 Kilometer nach Bark Bay geplant.



Die Strecke war wieder sehr bergig und wir waren froh als wir in Bark Bay ankamen und die schweren Rucksäcke absetzen konnten. Wir haben uns herrlich im Meer erfrischt und mit deutlich weniger Mücken als am Vortag einen schönen Abend verbracht.
Den nächsten Morgen sind wir vom Geräusch des Regen aufgewacht. Es war keine Besserung in Sicht und so haben wir unser nasses Zelt (glücklicherweise nur von außen) verstaut und uns auf den Weg gemacht. Unser Ziel für heute war die Puketa Bay hinter Anchorage.
Das Wetter kannte kein Erbarmen und es hat stundenlang, ohne Unterbrechung weiter geregnet.
Ich hatte zum Glück einen Regenschirm dabei, für eine Regenjacke war es zu heiß.
Wir haben auf der gesamten Strecke keinen Unterstand gefunden und deswegen auch keine Pause gemacht.

Wir haben schon überlegt aufzugeben und uns ein Wassertaxi zurück zu nehmen. Wie ein Wunder hat es kurz darauf aufgehört zu regnen, der Himmel wurde wieder blau. Beim Camp angekommen konnten wir erstmal alles trocknen und sind im Meer schwimmen gegangen. Wir haben einen großen Stachelrochen gesehen!

Die Puketa Bay hat uns als Schlafplatz am besten gefallen. Da es hier keinen Unterstand gibt waren wir besonders froh, dass der Regen aufhörte.
Diese Nacht haben wir besonders wenig geschlafen, Schuld daran war die harte Isomatte und unser schmerzender Körper.
Ich war froh als die Sonne aufging und bin direkt aufgestanden.

Heute war unser letzter Tag und wir sind 14 Kilometer zurück zum Auto gewandert. Die Sonne schien wieder als wäre nichts gewesen.
Wir kamen an vielen schönen Stränden vorbei. Desto näher wir nach Marahau kamen, desto mehr Leute kamen uns entgegen.

An vielen Plätzen hat wieder der Weka, ein flugunfähiger Vogel mit einer Vorliebe für Essen und alle glänzenden Gegenstände, gelauert und voller Freude Taschen durchsucht!

Die letzten Kilometer waren besonders hart, meine Füße haben geschmerzt und der Weg hat sich trotz der schönen Aussicht in die Länge gezogen. Zum Glück verlief der Weg überwiegend eben, ohne viel Steigung.

Glücklich und erschöpft haben wir den Abel Tasman Nationalpark verlassen und kamen wieder an unserem geliebten Auto an.

Wir haben gemerkt, dass Campen im Auto im Vergleich zum Zelt ein riesengroßer Unterschied ist und sind richtig froh wieder im Auto weiter zu reisen. Die erste Nacht im Auto haben wir wieder richtig gut geschlafen und sind jetzt in der Gegend der Golden Bay unterwegs.

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