Möchtest du durch England reisen und bist auf der Suche nach einer Reiseroute durch England? Wir waren mit unserem Camper für drei Wochen in England unterwegs und teilen in diesem Reisebericht unsere Reiseroute und alle Sehenswürdigkeiten.

Anreise nach England

Es gibt verschiedene Möglichkeiten um auf das britische Festland zu kommen. Je nachdem wie viel Zeit du hast und von wo aus du anreist, macht vielleicht die eine Option mehr Sinn als die andere.

Mit der Fähre von Calais nach Dover

Die Fähre von Calais nach Dover ist eine der bekanntesten und am häufigsten genutzten Fährverbindungen zwischen Frankreich und Großbritannien. Sie überquert den Ärmelkanal und verbindet die französische Hafenstadt Calais mit der britischen Stadt Dover. Die Überfahrt ist relativ kurz und dauert normalerweise nur etwa 1 bis 1,5 Stunden. Die Strecke wird von mehreren Fährgesellschaften betrieben, wie P&O Ferries und DFDS.

Mit dem Zug von Calais nach Dover

Eine weitere Möglichkeit ist die Fahrt mit dem Zug durch den Ärmelkanal Tunnel. Dies ist zwar schneller als die Fähre, dafür ist es aber auch deutlich teurer und sollte vor allem in Betracht gezogen werden, wenn es sehr stürmisch ist und eine Überfahrt mit der Fähre nicht so angenehm ist.

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Unsere England Reiseroute in drei Wochen

Unsere England Reiseroute startet in Dover, an der Ostküste des britischen Festlandes. Wir kommen mit der Fähre spät abends in Dover an und fahren erstmal zu einem Strand in der Nähe, wo das Übernachten mit dem Camper geduldet ist. An den Linksverkehr müssen wir uns erstmal gewöhnen und es ist schon ein komisches Gefühl, mit einem Linkslenker auf der linken Spur zu fahren. Am nächsten Morgen sind wir ausgeschlafen und werden sofort von den freundlichen Einheimischen begrüßt die uns fragen, wo auf der Panamericana wir gereist sind und welche Orte wir in Großbritannien besuchen werden.

Ankunft in England

London

Unser erster Halt auf unserem England Roadtrip ist London, die Hauptstadt von England. London hat unglaublich viel zu bieten und man könnte problemlos eine Woche hier verbringen. Mit dem Van in einer Großstadt unterwegs zu sein ist nie so einfach, aber dank den Apps iOverlander und Park4night finden wir einen ruhigen Parkplatz. Hier können wir unseren Van tagsüber abstellen und auch dort übernachten. Besonders in Großstädten ist die Sicherheit im Campervan ein Thema und glücklicherweise haben wir für unseren Van einige Sicherheitsvorkehrungen getroffen, wie das Thule Cab Lock* oder einen Prick Stop für die Fahrertür*.

Von dem Parkplatz aus können wir mit der Fähre, mit dem Bus oder mit der U-Bahn in kurzer Zeit in die Innenstadt fahren. Während unseres Aufenthalts erkunden wir unter anderem die Wachablösung am Buckingham Palace, bestaunen den Big Ben, überqueren die berühmte Tower Bridge und besuchen den Tower of London. Insgesamt bleiben wir für drei Tage in London.

Eigentlich wollten wir auch zu den Warner Bros Studios und uns das ‚making of Harry Potter‚ anschauen, aber die Tickets waren schon Wochen im Voraus ausgebucht. Auf dem Rückweg von unserem England Roadtrip hatten wir dann Glück und konnten noch kurzfristig Tickets ergattern. Kurz gesagt: es hat sich sehr gelohnt und jeder Harry Potter Fan sollte die Warner Bros Studios einmal besucht haben.

Stonehenge

Stonehenge ist eines der bekanntesten Wahrzeichen Großbritanniens. Die monumentale Anlage wurde zwischen der Jungsteinzeit und der Bronzezeit, etwa 3000 bis 2000 vor Christus errichtet und zählt heute zum UNESCO-Weltkulturerbe. Der Eintrittspreis liegt bei 30 Pfund pro Person, was nicht gerade günstig ist. Es gibt jedoch einen kostenlosen Weg in der Nähe des offiziellen Eingangs, von dem aus man ebenfalls eine gute Sicht auf Stonehenge hat. Zwar kommt man nicht so nah heran und kann den Steinkreis nicht umrunden, aber für uns reicht der Blick von hier vollkommen aus.

Ein kostenloser Blick auf Stonehenge

Jurassic Coast

Unser nächstes Ziel ist die Jurassic Coast, welche auch zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört und für seine spektakulären Felsformationen und Fossilienfunde bekannt ist. Die Jurassic Coast befindet sich im Südosten von England und gehört zu einem England Roadtrip einfach dazu. Die Strände sind wunderschön und die Dörfer wirklich malerisch.

Ein besonders beeindruckendes Naturwunder ist die Durdle Door, eine majestätische Naturbrücke aus Kalkstein. Im Sommer kann es hier bei schönem Wetter sehr voll werden. Aber auch mit vielen Leuten ist der der Strand an der Durdle Door wirklich traumhaft und das Wasser leuchtend blau!

Exeter, Teignmouth und Torquay

Unsere Reiseroute durch England in drei Wochen führt uns weiter an der Südküste entlang und wir kommen an vielen schönen Küstenorten vorbei. Uns gefallen die kleinen Orte hier im Süden von England sehr gut. Wir stoppen in Teignmouth, einer kleinen Küstenstadt in der Grafschaft von Devon. Hier hatte ich mit 13 Jahren einen Sprachaufenthalt und wir besuchen das Internat, in dem ich damals gewohnt habe. Auch Exeter und Torquay sollen sehr sehenswert sein.

Dartmoor Nationalpark

Rund eine halbe Stunde landinwärts von Teignmouth befindet sich der Dartmoor Nationalpark. Die Landschaft hier wirkt wie im Märchen, mit blühenden Heidelandschaften und den Dartmoor Ponys, die hier in freier Wildbahn leben. Wir fahren in den Osteingang nach Haytor. Die Straßen sind mal wieder unglaublich eng und von hohen Hecken umgeben und wir sind froh, als wir mit unserem Van auf einem sicheren Parkplatz stehen. Eigentlich wollten wir auf einen Campingplatz, aber da in der Umgebung alle ausgebucht sind, entscheiden wir uns für eine Nacht auf einem Wanderparkplatz im Nationalpark.Von hier aus können wir einen Rundwanderung zu den Haytor Rocks machen.

Als wir zurück kommen staunen wir nicht schlecht: einige Dartmoor Ponies stehen um unseren Van und suchen Windschatten- was für eine schöne Begrüßung! Mit uns verbringen noch einige andere Camper die Nacht auf dem Parkplatz.

Dartmoor Ponies suchen Windschatten

Cornwall

Unser Roadtrip führt uns weiter nach Cornwall, einer idyllischen Grafschaft im äußersten Südwesten von England. Diese Region rund um Cornwall ist vor allem für die schöne Küste bekannt. Das milde und sonnige Klima lockt im Sommer viele Urlauber an. Dementsprechend viel Verkehr ist auch auf den schmalen Straßen, die für unseren Van nicht ganz gemacht sind. Nicht nur einmal müssen wir – trotz langsamer Geschwindigkeit – eine Vollbremsung machen und rückwärts manövrieren bis wir eine Stelle finden um den Gegenverkehr vorbei zu lassen. Glücklicherweise erweisen sich die Einheimischen als äußerst rücksichtsvoll und umsichtig im Straßenverkehr, sodass es meist erstaunlich gut funktioniert.

Pedn Vounder Beach

Dieser wunderschöne Strand liegt bei Porthcurno und ist noch ein echter Geheimtipp. Das Wasser schimmert in einem klaren Blau, der Sand ist hell und fein – es fühlt sich fast so an, als wären wir wieder in Asien. Wir übernachten auf der Treen Farm Campsite, von wo aus man eine herrliche Sicht auf das Meer hat. Man kann auch runter zum Strand gehen, sollte dafür aber gutes Schuhwerk tragen.

Wunderschöne Strände in Cornwall

Sennen Cove, Penwith Heritage Coast

In Cornwall gibt es die wohl schönsten Strände in ganz England. Der unserer Meinung nach schönster Strand ist aber die Sennen Cove, die sich nur unweit von dem Pedn Vounder Beach befindet. Gefunden haben wir diesen Strand eher aus Zufall und er war auf jeden Fall ein Highlight auf unserem dreiwöchigen England Roadtrip mit dem Camper.

Auf dem Hügel kann man für nur 5 Pfund den ganzen Tag parken. Die Aussicht auf die Bucht ist einfach nur atemberaubend! Tobi geht am Strand surfen und danach gehen wir von hier zu Fuß den kleinen Wanderweg an der Küste entlang zum Land’s End, welches sich nur eine Bucht weiter befindet.

Land’s End

Land’s End ist der westlichste Punkt des britischen Festlands und gehört zu den bekanntesten Wahrzeichen in Cornwall. Bei gutem Wetter kann man sogar die Scilly-Inseln in der Ferne sehen, die etwa 45 Kilometer vor der Küste liegen. Die Klippen sind wunderschön, aber Land’s End selber kommt uns eher vor wie ein Vergnügungspark. Selbst für den Fotopunkt muss man Geld bezahlen.  Es ist sehr voll und laut und so bleiben wir nicht lange hier.

Surfen in Newquay

Cornwall ist nicht nur für schöne Strände bekannt, sondern auch zum Surfen. Je nach Lage des Strandes und der Jahreszeit können die Surfbedingungen sehr gut sein. Die bekanntesten Surfstrände befinden sich in dem Ort Newquay und vor allem der Fistral Beach bietet oft optimale Surfbedingungen. Nördlich von Newquay befinden sich die Trevone Natural Sea Pools, ein natürlicher Meerespool.

Exmoor Nationalpark

Der Exmoor Nationalpark ist ein faszinierendes Naturparadies im Südwesten Englands, das sich über die Grafschaften Somerset und Devon erstreckt. Von Lynmouth aus unternehmen wir eine Wanderung durch das Valley of Rocks. Dabei handelt es sich um ein kleines Felsental, das von beeindruckenden Felsformationen durchzogen ist. Die Region ist auch für die hier freilebenden Ziegen bekannt.

Danach fahren wir weiter durch den Nationalpark und übernachten mit unserem Van auf einem Parkplatz, von wo aus wir eine tolle Aussicht über das Exmoor haben. Auch der Weitwanderweg an der Küste ist wunderschön und es lohnt sich einen kleinen Teil davon zu wandern.

Bäderstadt Bath

Bath ist berühmt für seine antiken römischen Bäder, die auf den natürlichen heißen Thermalquellen der Stadt basieren. Diese Bäder stammen noch aus der Römerzeit und gehören zu den am besten erhaltenen antiken Thermenanlagen in Europa. Auch wenn wir Bath auf unserem Roadtrip durch Südengland nicht besucht haben, so möchten wir es doch der Vollständigkeit halber erwähnen.

Snowdonia Nationalpark in Wales

Wir machen einen Abstecher nach Wales und fahren in den Snowdonia Nationalpark, auch Eryri Nationalpark genannt. An unserem ersten Tag im Nationalpark haben wir noch gutes Wetter und genießen bei einer kleinen Wanderung die schöne Landschaft. Auf einem Parkplatz direkt am See können wir sogar campen und verbringen hier eine schöne Nacht. Am nächsten Tag wandern wir auf den 1.085 Meter hohen Mount Snowdon, den höchsten Berg von Wales. Leider haben wir kein Glück mit dem Wetter und bei unserer Wanderung hat es die meiste Zeit über genieselt und gewindet. Bei dem dichtem Nebel hatten wir so vom Gipfel aus leider keine Aussicht.

Lake District Nationalpark

Der Lake District Nationalpark ist die Heimat der höchsten Berge und der größten Seen Englands und befindet sich im Nordwesten Englands. Die Landschaft ist geprägt durch die vielen Seen, grünen Hänge, Felsen und Fells. Wir übernachten auf dem Kirkstone Pass Parkplatz und werden am nächsten Morgen von einer großen Regenfront überrascht. Wir entschließen uns England zu verlassen und machen uns auf den Weg nach Schottland.

Fazit zu unserer England Reiseroute

Auf unserer Reiseroute durch England mit dem Camper haben wir viel erlebt und gesehen. Besonders der Süden rund um Cornwall hat uns sehr gut gefallen und oft haben wir uns wie in einem Bilderbuch gefühlt. Die schöne Küste, die malerischen Dörfer und die netten Engländer, die immer bereit für einen Plausch sind. Auch das Dartmoor sowie die Nationalparks ganz im Norden waren toll und man merkt, wie es in Nordengland immer ruhiger und wilder wird.

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