Schottland eignet sich ideal für einen ausgiebigen Roadtrip mit dem Camper. Wir sind mit unsererem Van drei Wochen lang durch Schottland gefahren, vom Süden bis hoch in den äußersten Norden. Durch wilde und märchenhafte Landschaften voller Geschichten und Magie, für Vanlifer ist Schottland wirklich ein Paradies! In diesem Reisebericht teilen wir unsere Schottland Reiseroute mit allen Schottland Sehenswürdigkeiten auf dem Weg.
Inhalt
Freistehen mit dem Van in Schottland
Während das wildcampen bzw. Freistehen in England fast überall verboten ist, wird das in Schottland noch weitesgehend geduldet. Wir haben auf unserem Schottland Roadtrip mit dem Camper wirklich viele schöne Schlafplätze gehabt und nur selten auf Campingplätzen übernachtet. Auch dump spots gibt es genügend und so hatten wir in Schottland keine Probleme unser Frischwasser aufzufüllen und das Grauwasser abzulassen. Die Schlafplätze haben wir über die Apps Park4night und iOverlander gefunden.
Damit das Freistehen in Schottland weiterhin geduldet wird, sollte jeder seinen Müll mitnehmen und den Platz genauso sauber oder besser hinterlassen, wie man ihn vorgefunden hat. Wenn wir in den Kommentaren gelesen haben, dass bei manchen Plätzen die Einwohner nicht so freundlich auf die vielen Camper reagieren, dann sind wir wo anders hingefahren. Insgesamt haben wir in Schottland viele wunderschöne Camps gehabt und die Schotten immer als sehr nett und freundlich erlebt.
Sehenswürdigkeiten auf dem Schottland Roadtrip mit dem Camper
Nach unserem England Roadtrip überqueren wir die Grenze nach Schottland. Wir merken sofort, dass es in Schottland ruhiger und wilder ist, vor allem im Vergleich zu Südengland. Wir freuen uns riesig auf die schottischen Highlands und diese auf den Spuren von Harry Potter zu entdecken. Auch die Isle of Skye steht auf unserer Reiseroute und von dort möchten wir bis in den hohen Norden von Schottland fahren.
Loch-Lomond-and-the-Trossachs-Nationalpark
Unser erstes Ziel auf unserem Schottland Roadtrip mit dem Camper ist der Loch-Lomond-and-the-Trossachs-Nationalpark. Dieser befindet sich im Süden von Schottland. Genau so haben wir uns Schottland vorgestellt. Nördlich von hier fangen die schottischen Highlands an und wir sind umgeben von Seen, Bergen und schönen Waldgebieten. Der Loch Lomond ist mit einer Länge von 39 Kilometern der größte See in Schottland.
Wanderung auf Ben Lomond
Von dem 914 Meter hohen Ben Lomond soll man eine tolle Aussicht auf den Nationalpark haben und bis zu den Highlands sehen können. Wir übernachten mit unserem Van auf einem kleinen Parkplatz am See, der sich neben dem großen Hauptparkplatz für die Ben Lomond Wanderung befindet. Es gibt zwei Wanderwege auf den Ben Lomond: den Tourist Path und der Ptarmigan Trail. Wir entscheiden uns für den Ptarmigan Trail, da dieser der schönere und abwechslungsreichere Weg sein soll.
Es geht stetig bergauf und während dessen wird der Himmel immer dunkler und der Wind zunehmend stäker. Es fängt an zu regnen und erst überlegen wir umzudrehen, doch stattdessen gehen wir stur weiter. Nach rund zwei Stunden erreichen wir den Gipfel. Der Himmel klart etwas auf und wir genießen die tolle Rundumsicht auf die weiten Landschaften. Zurück runter geht es dann über den Tourist Path, der tatsächlich nicht so abwechslungsreich ist wie der Hinweg.
Falls of Falloch
Wir machen einen kleinen Zwischenstopp bei den Falls of Falloch. Der Parkplatz ist leider sehr klein und wir finden so gerade noch einen Platz für unseren Van. Nach einem kurzen Spaziergang erreichen wir auch schon den beeindruckenden Wasserfall. Ein lohnenswerter Stopp!
Traumstrasse von Fort William nach Glencoe
Die Strecke von Fort William und weiter durch Glencoe bis zum Rannoch Moor gehört zu den schönsten Strecken durch die schottischen Highlands. Dabei schlängelt sich die A82 durch das Glen Coe Tal vorbei an malerischen Seen, beeindruckende Berge und ganz viel Wildnis. Das Wetter ist leider nicht auf unserer Seite und es regnet. Zu gern würden wir diese Strecke bei besserem Wetter fahren, aber auch die nächsten Tage soll es nicht besser werden und so beschließen wir, das Beste daraus zu machen.
Wir kommen bei einigen viewpoints vorbei, wie der Glencoe Viewpoint oder der Three Sisters Viewpoint. Aber auch ohne die offiziellen Viewpoints ist es einfach nur atemberaubend schön und wir halten mehr als nur einmal an um Bilder zu machen und die Landschaft zu bestaunen. Die geplanten Wanderungen fallen leider sprichtwörtlich ins Wasser und wir sind froh, ein paar Fotostopps machen zu können.
Steal Falls
Die Steal Falls liegen im Glen Nevis Tal in der Nähe von Fort William. Der Regen hat leider nicht nachgelassen und wir haben den Vormittag im Auto verbracht. Gegen Mittag klart dann der Himmel etwas auf und wir beschließen, die Regenpause für eine Wanderung zu den Steal Falls zu nutzen. Es gibt zwei Parkplätze, von wo aus man starten kann. Aufgrund der nassen Wetterprognose entscheiden wir uns für den obersten Parkplatz, den Ben Nevis car park. Auf dem Weg dahin müssen wir mit dem Van auf einer meist einspurigen Straße drei abenteuerliche kleine Brücken überqueren.
Der Wanderweg selber ist sehr schön und führt stetig bergauf durch eine Schlucht, bis wir in ein großes Tal kommen. Den 120 Meter hohen Wasserfall können wir schon von weitem sehen und sind beeindruckt. Den Wasserfall sieht man übrigens auch in einigen Szenen von dem trimagischen Turnier in Harry Potter.
Glenfinnan Viaduct
Bist du auch so ein großer Harry Potter Fan? Dann kennst du bestimmt die Stelle, wo Harry und Ron mit dem fliegenden Auto nach Hogwarts fliegen und ihnen über der Brücke plötzlich der Hogwarts Express entgegen kommt. Diese Brücke befindet sich in den schottischen Highlands und trägt den Namen Genfinnan Viaduct. Bekannt ist sie aber bei Harry Potter Fans auf der ganzen Welt als Harry Potter Brücke. Der Hogwarts Express ist in unserer Muggel Welt der Jacobite Steam Train und verkehrt auf der ca. 70 km langen Strecke zwischen Mallaig und Fort William durch die schottischen Highlands.
Der Parkplatz ist nicht groß und sobald er voll ist, wird dieser wegen Überfüllung geschlossen und abgesehen von wenigen kleinen Seitenstreifen am Straßenrand gibt es dann keine Möglichkeit mehr zu parken und rechtzeitig zu der Brücke zu kommen. Deswegen lohnt es sich frühzeitig da zu sein, wenn möglich 1.5 Stunden vor der Überfahrt über den Glenfinnan Viaduct.
Aussichtspunkte am Glenfinnan Viaduct
Es gibt zwei Aussichtspunkte, von wo aus man den Zug sehen kann. Der eine Aussichtspunkt ist ausgeschildert und macht vor allem bei den zwei Zugfahrten am Vormittag Sinn, da man den Zug dann von vorne sieht. Hier findest du den Fahrplan von dem Jacobite Steam. Der Zug passiert die Brücke ca. 45 Minuten nach der Abfahrt bzw. vor Ankunft in Fort William. Vom 01. Mai bis 29.September fährt der Zug zweimal täglich über das Viadukt Richtung Mallaig – einmal gegen 10:45 und einmal gegen 13:30 Uhr. Zu diesen Uhrzeiten kommt der Zug also auf dich zu, wenn du bei dem ausgeschilderten Aussichtspunkt stehst. Dann kann man von hier das beste Bild machen.
Der zweite Aussichtspunkt ist nicht ausgeschildert und befindet sich auf der anderen Seite der Brücke. Dafür muss man unter dem Viaduct durch gehen und dann sieht man schon einen Hügel, wo ganz viele Pfade hoch gehen. Dieser Aussichtspunkt ist perfekt für den Nachmittag geeignet, da der Zug dann auf dem Rückweg nach Fort William ist und gegen 15:15 und 18:00 das Viaduct überquert und man den Zug dann von vorne sieht.
Isle of Skye
Die Isle of Skye gehört zu den top Sehenswürdigkeiten auf einem Schottland Roadtrip – und das nicht zu unrecht wie wir finden. Sie ist die größte Insel der Inneren Hebriden und bekannt für spektakuläre Landschaften, reiche Geschichte und ihre traditionelle schottische Kultur. Die Isle of Skye ist durch eine Brücke mit dem Festland verbunden und somit sehr leicht erreichbar, was auch ein Grund für die Beliebtheit dieser Hebriden Insel ist.
Auf der Isle of Skye findet man viele bekannte Sehenswürdigkeiten, wie den Old Man of Storr, die Fairy Pools oder das Neist Point Lighthouse. Wir bleiben für fünf Tage auf der Insel und umfahren diese einmal im Uhrzeigersinn. Wohin wir auch gucken finden wir spektakuläre Natur und wunderschöne Aussichten, von denen man sich kaum satt sehen kann. Die Straßen auf der Isle of Skye sind sehr schmal und meistens einspurig und sind den steigenden Touristenzahlen nicht gewachsen. Mehr als einmal haben wir erlebt, wie die schmale Straße verstopft war und es kein vor und zurück gab. Insgesamt hat uns die Isle of Skye sehr gut gefallen und die abgelegene Hebriden Insel ist wirklich ein Sehnsuchtsziel. Alle Informationen und Sehenswürdigkeiten von unserem Roadtrip über die Isle of Skye findest du bald in einem seperaten Beitrag.
Ardvreck Castle
Nach unserem Besuch von der Isle of Skye fahren wir zurück auf das Festland. In Schottland gibt es über 2000 verwunschene Schlösser und Burgen. Manche von ihnen kann man sogar kostenlos besichtigen, wie das Ardvreck Castle. Diese schöne Burgruine liegt direkt an der A837 neben dem Loch Assynt. Viel ist von der Burgruine zwar nicht mehr übrig, aber wie sie dort so einsam in der wilden Landshaft steht ist wirklich magisch.
Durness Beach
Im Norden von Schottland liegen einige wunderschöne Strände, wie der Durness Beach und der Ceannabeinne Beach. Bei besserem Wetter würde hier glatt Südseefeeling aufkommen, so weiß ist der Strand und so hell ist das Wasser. Leider haben wir auf unserem Schottland Roadtrip mit dem Camper nicht so gutes Wetter und der Regen verfolgt uns nun schon lange.
Papageitaucher am Dunnet Head
Dunnett Head ist ein guter Ort um Papageitaucher zu beobachten. Im Frühjahr bis zum Sommer kommen diese an die Küstengebiete um zu brüten. Die beste Zeit um die seltenen Papageitaucher zu sehen ist von Mai bis Juni. Bei unserem Besuch im August haben bereits alle Papageitaucher ihre Nistplätze verlassen und sind wieder auf das offene Meer geflogen. Somit fanden wir leider nur leere Nistplätze vor – da waren wir wohl ein paar Wochen zu spät!
John o’Groats
John o’Groats ist der nördlichster Punkt des britischen Festlandes. Von hier kann man bis auf die Orkney Islands gucken, die sich ganz im Norden von Schottland befinden. Allzu viel kann man hier aber nicht machen und nach einem kurzen Stopp geht es für uns weiter.
Dunrobin Castle
Dunrobin Castle gehört zu den prächtigsten Schlössern in Schottland und wurde ursprünglich im 13. Jahrhundert als Festung erbaut. Für £ 14.50 kann man das Schloss besuchen und erfährt dabei viel interessantes über die Geschichte. Wir haben uns gefühlt wie in einem Disney Film und können einen Besuch wirklich sehr empfehlen.
Loch Ness
Den Namen von diesem weltbekannten See hat wohl jeder schon einmal gehört. Loch Ness ist nach dem Loch Lomond der zweitgrößte See Schottlands und befindet sich südwestlich von Inverness. Das Ungeheuer von Loch Ness, Nessie, zeigt sich uns natürlich nicht – schade! Einzig eine Statue des Ungeheuers von Loch Ness entdecken wir am Ufer. Von den Bootsablegern starten viele Boote zu einer Seerundfahrt, doch wir bleiben lieber an Land. Mal abgesehen von der lustigen Sage um Nessie haben uns die Lochs im Norden von Schottland deutlich besser gefallen, da diese einfach abgelegener und wilder sind.
Polarlichter in Schottland
Am nächsten Tag haben wir einen wunderschönen Schlafplatz gefunden und waren nur umgeben von Hügeln und Schafen. Den Abend haben wir mit einem Lagerfeuer ausklingen lassen und als wir schon im Bett lagen und raus geguckt haben, konnten wir unseren Augen kaum trauen! Über uns haben Nordlichter am Himmel getanzt!
Edinburgh
Edinburgh ist der letzte Ort auf unserem Schottland Roadtrip mit dem Camper und ist die Haupstadt des Landes. Bei unseren heutigen Stadttag haben wir sogar richtig gutes Wetter. die Sonne scheint und es ist erstaunlich warm. Wir besuchen das Edinburgh Castle, schlendern durch die Altstadt und lauschen den schönen Klängel der Dudelsack Spieler. Natürlich darf auch ein Besuch in einem typischen schottischen Pub nicht fehlen. Edinburgh hat uns sehr gut gefallen und wir hätten hier problemlos noch einen Tag länger bleiben können.
Fazit zum Schottland Roadtrip mit dem Wohnmobil
Lange haben wir davon geträumt einmal nach Schottland zu reisen und in diesem Sommer wurde dieser Wunsch wahr. Drei Wochen lang waren wir in Schottland unterwegs und für uns war diese Länge perfekt. Hat man weniger Zeit würden auch zwei Wochen für diese Schottland Reiseroute ausreichen. Nur mit dem Wetter hatten wir nicht so viel Glück und der Regen hat uns von Beginn an sprichwörtlich verfolgt.
Wir hoffen, dass wir dich mit unserem Schottland Reisebericht ein bisschen inspirieren konnten und du dich gleich voller Vorfreude an die Reiseplanung setzt! 🙂