Du weißt noch nicht, wie du Australien bereisen sollst? Mit dem Bus, mit einem Campervan oder sogar mit einem Allradauto? Dann gibt es noch Backpacker, die in einem Kombi reisen oder sogar in einem normalen Auto. Die Möglichkeiten sind groß und der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Vielleicht hilft dir unser Artikel etwas weiter bei der Fahrzeugwahl für deinen Australien Roadtrip.
In unserem ersten Jahr in Australien sind wir einmal komplett um den Kontinent mit einem Campervan (Toyota Townace) gereist und ich bin ein Stück der Ostküste (Noosa bis Cairns) mit dem Premier Bus gefahren. In unserem zweiten Jahr haben wir den Van verkauft und haben uns einen Allrad (Landrover Discovery) gekauft.
Hier werden wir dir aus unserer Sicht und Erfahrung die Vor-und Nachtteile des jeweiligen Transportmittels aufzeigen.
Der Bus
Es gibt zwei bekannte Anbieter, um Australien mit dem Bus zu erkunden: der Greyhound und der Premier Bus. Der Unterschied der beiden Anbieter ist, dass der Greyhound teurer ist, dafür aber öfter fährt, es gibt WLAN und die Sitze sollen bequemer sein. Ich bin mit dem Premier Bus von Noosa bis Cairns gefahren und habe in der Zeit in Hostels übernachtet. Der Vorteil ist, dass man viele Gleichgesinnte kennenlernt.
Es ist einfach, man muss sich weder ein Auto kaufen, noch mieten. Man steigt da aus wo der Bus hält und geht in’s gleiche Hostel wie jeder andere. Dazu bucht man sich bei Peter Pans das komplette Ostküsten-Paket und muss sich fast um nichts mehr kümmern. Da man kein Auto hast, brauch man sich auch keine Sorgen um Reparaturen zu machen.
Nachteile sind fehlende Flexibilität, da man immer auf den Bus angewiesen ist, der nur in festgelegten Orten hält. Mal eben aussteigen, an den Strand oder ein Foto machen? Geht alles nicht. Man wird an der Bushaltestelle rausgelassen und muss selber gucken, wie man zu seinem Hostel kommt. Hostels sind teuer, jede Nacht kostet Geld. Es ist fast unmöglich, an entlegene Orte zu kommen. Man sieht also nur die Orte, wo der Bus hält und ansonsten muss man sich wieder eine teure Tour buchen.
Durch die fehlende Freiheit kann man weniger Eindrücke sammeln. Außerdem gestaltet sich ohne Auto auch die Jobsuche schwieriger. Besonders wenn man nicht in den Städten oder in einem Working Hostel arbeiten möchte, ist ein Auto von großem Vorteil.
Auto mieten
Für wen der Bus nicht in Frage kommt und ein Kauf sich nicht lohnt, für den ist Mieten die beste Option. Der größte Nachteil ist der hohe Preis, in welchem oft noch keine Versicherung enthalten ist. Vorteile sind wie beim eigenen Auto die Freiheit und Flexibilität. Sobald man länger als zwei Monate im Land ist, lohnt sich meiner Meinung nach ein Autokauf. Möchte man nicht viel investieren, kann man sich ein günstiges kaufen und verkauft es am Ende wieder für den gleichen Preis. Selbst wenn man es für 2000§ weniger verkauft, hat man wohl weniger ausgegeben, als wenn man eines gemietet hätte.
Eigenes Auto (Van/Allrad)
Am besten man kauft sich (wenn man genügend Geld hat) direkt am Anfang e in
eigenes Auto, behält es für die gesamte Zeit und verkauft es am Ende
wieder. Vielleicht sogar für den gleichen Preis. Natürlich ist ein Autokauf immer
mit Risiko verbunden, vor allem bei den alten Backpacker Autos. Für unseren ersten Van waren ein ganzes Jahr
keine Reparaturen nötig, obowhl er schon über 380.000 Kilometer gefahren ist. Was mich selber im Nachhinein erstaunt: wir haben nicht mal einen Reifen gewechselt!
Dafür haben wir für unseren Allrad insgesamt 3000§ an Reparaturen bezahlt. Das ist natürlich viel Geld, aber dafür haben wir unser
Auto am Ende auch für mehr Geld verkaufen können, als wie wir es gekauft
haben. Letztendlich waren wir einfach nur froh, dass es uns durch
Australien gebracht hat. Wir haben einen Landrover Discovery für 4000§ von einem Händler gekauft, komplett als Backpacker Auto umgebaut, 3000§ für Reparaturen investiert und für 6000§ verkauft. Wir haben also nur 1000§ bezahlt, abzüglich Registration, Versicherung und Benzin.
Mit einem Auto hat man die komplette Freiheit: hinfahren wo man will, halten wo man möchte und zum Übernachten haben wir fast nie gezahlt. Bei Wikicamps gibt es viele Orte für free camps. Wenn man bei Wikicamps nichts findet kappt es auch oft auf einem Parkplatz im Park zu schlafen.
Wir haben zweimal in Australien eine Strafe für’s camping bekommen: einmal in Broome und einmal in Airlie Beach. Dies sind aber auch bekannte Orte, wo Camping nicht geduldet wird. Ansonsten hatten wir keine Probleme.
Man wohnt immer direkt um die Ecke, hat sein zu Hause immer dabei. Wo bekommt man sonst so günstig ein Zimmer mit Meerblick! Zugegeben, oft haben wir aber auch an der Straße oder auf Parkplätzen geschlafen, was nicht ganz so idyllisch war. 😉
Campervan
Der größte Vorteil eines Campervans ist der Platz. In wahrscheinlich jedem Van lässt es sich komfortabler reisen als im Allrad.
Dazu ist der Spritverbrauch geringer und auch die Reperaturen sind günstiger, verglichen mit einem 4WD. Mit einem Van kommt man fast überall hin, aber auch eben nur fast.
4WD/Allrad
Mit einem Allradauto kommt man überall hin, allerdings muss SICH und dem Auto das auch zutrauen. Und man sollte sich informieren, WIE man überhaupt fährt. Wir hatten gerade unser Auto neu, wollten am Strand fahren und sind einfach los, dachten ja, wir haben’n Allrad, also kein Problem. Wir sind im tiefen Sand direkt stecken geblieben und haben dann erstmal gegoogelt, was wir machen müssen…
In unserem Allrad hatten wir deutlich weniger Platz als im Van, von der Länge und der Höhe. Weil wir unser Bett weit unten gebaut hatten, haben wir darüber viel Platz gehabt, nur zum aufrechten Sitzen hat es nicht gereicht.
Natürlich hat man auch weniger Stauraum. In unserem Van hatten wir kein Platzproblem, im Landrover war es schon schwierig einen größeren Einkauf zu verstauen.
Reperaturen für 4WD’s sind teurer und auch der hohe Spritverbrauch ist ein Nachteil. Während unser Van 10 Liter auf 100 KM verbraucht hat, hat unser Landrover mit seinen 8 Zylindern und einem 3.9 Liter Motor stolze 20 Liter auf 100 KM geschluckt. Somit haben wir das doppelte für Benzin ausgegeben. Auch auf dem Highway hat das Auto so viel verbraucht, obwohl es nichts anderes gemacht hat, wie jedes andere Auto. Natürlich gibt’s auch Allräder welche weniger verbrauchen. Wirklich gelohnt hat sich der 4WD nur für die entlegenen Regionen. Für die Ostküste ist ein Van meiner Meinung nach vollkommen ausreichend, für Fraser kann man einfach eine Tour machen oder sich einen 4WD mieten.
Anders sieht es aber für die Westküste und den Norden aus.
Cape York ist eine extreme Erfahrung, ich rede eher von dem Kakadu Nationalpark, der Gibb River Road oder den Bungles Bungles.
Als wir mit unserem Van im Kakadu Nationalpark waren haben wir leider nicht so viel gesehen wie erhofft. Ein Großteil des Parks besteht aus Schotterstraßen, die nicht gerade Van-freundlich sind. Die Gibb River Road und der Purnululu Nationalpark (Bungles Bungles) sind nur mit einem Allrad erreichbar und sehr faszinierend! Es ist Abenteuer pur, wenn man mit seinem eigenen Auto durch einen Fluss fährt, den Strand entlang oder auf einer holperigen Schotterstraße ins nirgendwo.
Während an der Westküste die Hauptattraktionen wie der Karijini, der Cape Range Nationalpark am Ningaloo Reef oder Monkey Mia mit normalem Auto zu erreichen sind, kann man mit einem Allrad noch mehr sehen!
Wer in einem Van reist, weißt oft nicht, was er überhaupt verpasst. So wie wir in unserem ersten Jahr.
Außerdem kann es für die Jobsuche von Vorteil sein mit einem Allrad an entlegene Orte zu kommen um dort zu arbeiten. Als wir nach Cape York gefahren sind haben wir unterwegs in einem Roadhouse Arbeit gefunden. Umgeben von langen staubigen Schotterstraßen, der nächste Ort war weit weg und der berühmte Telegraph Track ging bei uns los. Es war definitiv eine sehr interessante Erfahrung und nach dem Job hatten wir richtig viel Lust darauf, wieder in einem Roadhouse zu arbeiten. So haben wir dann den Job in Derby, in den Kimberlys bekommen.
Die besten (freien) Schlafplätze hatten wir mit unserem Landrover. Direkt am Strand, im Sand, oft ganz alleine.
Wir sind froh, beide Erfahrungen gemacht zu haben. Hätten wir Australien „nur“ mit einem Van bereist, hätten wir Angst gehabt, etwas verpasst zu haben.
Unser Ratschlag ist: in einem eigenen Auto sieht man immer mehr und auch wenn die Kosten dafür teurer sind, wird es unserer meiner Meinung nach immer lohnen. Für die Ostküste würde üns ein Van reichen, für den Norden und die Westküste würden wir einen Geländewagen vorziehen!
Wir hoffen, wir konnten dir hiermit ein bisschen weiter helfen. Die Entscheidung muss jedoch jeder selber treffen. Jedes Auto hat seine Vor,- und Nachteile.
2 Comments
Und mit was seid Ihr jetzt unterwegs? Hier in Europa reicht der Van (bei mir inzwischen ein Kastenwagen) für fast alles aus. Wir haben extra einen hohen Radstand. An manche Stellen fahren wir aber nicht mehr, da inzwischen das Übernachten doch extrem reglementiert ist. Aber dennoch entdecken wir noch wunderbare Orte und Stellen. Über diese „alltäglichen“ Abenteuer schreibe ich in meinem Blog. Letztes Jahr auf Sardinien war auch nicht die schlechte Strecke grenzwertig sondern die immer enger werdende Strecke, die heftige Kratzer im Lack und in den Fenstern hinterlassen hat. 😉 Liebe Grüße
Hallo, wir haben uns bisher in den jeweiligen Ländern einen eigenen Wagen gekauft. In Australien war das einmal ein Van und im zweiten Jahr ein Allrad. In Neuseeland hatten wir einen High-Top Van.
Morgen geht es nach Kanada! Dort möchten wir nun noch eine Stufe weiter gehen. Was es genau werden wird, kannst du hoffentlich ab nächster Woche auf unseren Kanälen erfahren 🙂
Deine Abenteuer hören sich auch sehr cool an! Hast du schon unsere neue Beitragsreihe „Vanlife Stories“ gesehen?
Wir würden dich gerne einladen, um dort mitzuwirken. Wenn du Interesse hast, dann schicke uns doch eine E-Mail an info@abenteuer-vanlife.de oder eine Naachricht in Facebook und wir lassen dir das Interview zukommen.
Liebe Grüße Tobi & Imke.