Bist du gerade bei der Van Ausbau Planung und fragst dich, welches Holz das richtige für den Camper Ausbau ist? Genau die gleiche Frage haben wir uns bei unserem ersten Ausbau auch gestellt und die vielen verschiedenen Holzarten haben anfangs für Verwirrung gesorgt. Welches Holz ist das richtige für den Van Ausbau? Welches Holz eignet sich für die Wandverkleidung im Camper und welches Holz für die Möbel? All diese Fragen zur passenden Holzverkleidung für den Van Ausbau werden wir in diesem Beitrag klären.

Der Großteil von unserem Ausbau besteht aus Holz. Angefangen von der Bodenplatte über der Wandverkleidung sowie den Möbeln. Holz verleiht deinem Camper eine warme und gemütliche Atmosphäre. Für den Van Ausbau eignen sich je nach Anforderung und Einsatz verschiedene Holzarten. Die Auswahl der Holzart hat nicht nur Auswirkungen auf die Optik, sondern auch auf das Gewicht, den Preis und auf die Haltbarkeit des Ausbaus. Nicht jedes Holz eignet sich für den Camper Ausbau.

Das Holz hat einen großen Einfluss auf das Gesamtgewicht von deinem Van Ausbau. Weniger Gewicht heißt weniger Spritverbrauch und ein besseres Fahrverhalten. Außerdem möchtest du mit deinem Camper sicherlich unter dem zulässigen Gesamtgewicht bleiben und nicht extra auflasten müssen. Wir wurden zwar noch nie bzgl. unseres Gewichtes kontrolliert, aber riskieren möchten wir es trotzdem nicht. Man verbaut im Camper jede Menge Holz und all das summiert sich schnell – deshalb empfehlen wir dir lieber leicht zu bauen.

Hier ist eine Tabelle mit den ungefähren Gewichten für 1 m² der angegebenen Plattenarten und Dicken.

Holzart und StärkeGewicht pro 1 m² in kg
Pappelsperrholz 10 mm5 – 6 kg
Birkensperrholz 10 mm7 – 8 kg
Beschichtete Sperrholzplatten 10 mm5 – 7 kg
Profilholz Fichte 12.5 mm7 – 9 kg
Leimholzplatten 18 mm12 – 14 kg

Kosten für den Camper

Auch die Kosten vom Van Ausbau sollte man nicht unterschätzen, denn normalerweise ist solch ein Ausbau teurer als man denkt und auch Holz ist in den letzten Jahren teurer geworden. Pappelsperrholz und Profilholz ist eher günstig, während Leimholz und andere Holzarten schnell ins Geld gehen.

UnterkonstruktionslattenGrundgerüste253,96€
Pappelsperrholz 10 mmMöbelbau294,18€
Pappelsperrholz 6 mmWände & Möbelbau237,33€
Pappelsperrholz 4 mmVerkleidung Heck & Schiebetür44,10€
Eiche LeimholzArbeitsplatte & Tisch120,55€
Profilholz FichteDecke168,04€
Multiplex BirkeMöbelbau108,95€
Winkel Kiefer / FichteUmrandung für Fenster13,00€
Gesamtpreis Holz1259,83€

Der Camper soll natürlich nicht nur funktional sein, sondern auch schön und individuell. Die verschiedenen Holzarten haben einen großen Einfluss wie der fertige Van am Ende aussehen wird und da muss jeder selber entscheiden, was er schön findet.

Wir haben viel Geld, Zeit und Energie in unseren Van Ausbau investiert und möchten natürlich, dass uns der Van lange erhalten bleibt. Besonders bei der Bodenplatte sollte man sich für eine widerstandsfähige Siebdruckplatte entscheiden, da diese witterungsbeständig und somit nicht anfällig sind für Feuchtigkeit. Außerdem haben wir einen Großteil von dem Holz auch gestrichen.

Vorstreichfarbeweiß79,87€
BuntlackWandverkleidung & Möbel110,96€
Osmo HartwachsölDeckenverkleidung60,60€
BootslackFür die Dusche9,20€
HolzkittUnebenheiten ausgleichen6,79€
Farbwanne, Pinsel, Rolle23,49€
Kreppband9,99€
Gesamtkosten Holzbehandlung305,73€

Sperrholzplatten werden auch Multiplexplatten genannt und sind meist aus Pappel, Birke oder Kiefer gefertigt. Dabei werden mehrere dünne Holzschichten zu einer verleimt. Wenn mehr als vier Holzschichten miteinander verleimt werden und wenn die Platte insgesamt mindestens 12 mm stark ist, dann spricht man auch von Multiplexplatten. Sperrholzplatten wiegen etwa 10 kg/m² und sind damit sowohl stabil als auch leicht und splitterfest.

Beschichtetes Sperrholz ist langlebig und witterungsbeständig und eignet sich somit für Möbel und Möbelfronten. Oft hat das Holz eine weiße Beschichtung oder eine im Holzlook. Durch die Beschichtung ist das Holz teurer als normale Sperrholzplatten und es gibt eben nur wenige “Designs”. Wir haben uns einfach für normale Sperrholzplatten entschieden und diese selber in einer Farbe unserer Wahl gestrichen.

Sandwichplatten bestehen aus zwei Deckschichten und einer Innenschicht. Die Innenschicht in der Mitte besteht meist aus Hartschaum oder Kartonwaben und als äußere Schicht kommen dann von beiden Seiten dünne Sperrholz- oder Spanplatten. Sie sind zwar leicht, aber nicht sehr robust. Wir persönlich haben Sandwichplatten nicht benutzt, da wir in ihnen keinen Vorteil sehen.

Massivholz ist ziemlich schwer und auch nicht gerade günstig. Bei unserem Van Ausbau kam es deswegen bisher nicht zum Einsatz.

Für Arbeitsplatten und Tischplatten ist Leimholz eine gute und schöne Wahl. Leimholz gibt es aus verschiedenen Holzarten, wie Eiche, Buche, Akazie oder Fichte. Je nach Baumart ist das Holz heller oder dunkler und bei der Auswahl kommt es ganz auf deine persönliche Vorliebe an. Leimholz ist sehr robust und langlebig und die Oberfläche ist einfach zu reinigen. Leimholzplatten gibt es in verschiedenen Stärken, von 18 mm bis 26 mm und ist generell sehr schwer.

Profilholz lässt sich dank des Nut und Feder Systems leicht verlegen durch die einzelnen Hölzer kann man es relativ gut an die Wölbung des Camper anpassen. Profilholz ist relativ schwer und kann im Falle eines Unfalls splittern.

Eine weitere Option sind OSB,- und HDF-Platten. Das Holz ist schwerer als Sperrholz, dafür aber auch bei geringer Materialstärker sehr stabil. Bei unserem ersten Mercedes Sprinter Ausbau haben wir eine beschichtete HDF-Platte für den unteren Teil der Wandverkleidung verwendet, der sozusagen hinter dem Bett verschwindet. OSB-Platten eignen sich aber nur bedingt für den Ausbau, da sie anfällig sind für Feuchtigkeit. Mittlerweile würden wir stattdessen einfach Pappelsperrholz verwenden. Da die Platten aus verklebten Spähnen bestehen, gibt es keine Splittergefahr.

Im unteren Bereich sind HDF-Platten

Nachfolgend zeigen wir dir, welches Holz in welcher Stärke wir bei unserem Camper Ausbau verwendet haben und was für uns gut funktioniert hat. Wir haben darauf geachtet unseren Ausbau relativ leicht zu halten und haben viel mit leichten Pappelsperrholz gebaut.

In vielen Transportern ist vom Hersteller aus schon eine Siebdruckplatte als Bodenplatte eingebaut. Wenn diese noch gut erhalten ist, kannst du sie ohne Probleme wieder verwenden. Falls der Zustand davon nicht mehr gut ist, kannst du sie als Schablone für eine neue Bodenplatte verwenden. Siebdruckplatten sind robust und witterungsbeständig und weisen eine hohe Schraubfestigkeit auf. An der Bodenplatte werden wir schließlich unsere Möbel verschrauben und somit sollte bombenfest sitzen. Siebdruckplatten gibt es in den Stärken von 9 mm – 21 mm. Sie haben von beiden Seiten eine wasserabweisende Beschichtung und sind perfekt für die Bodenplatte im Campervan geeignet. Unsere Bodenplatte hat eine Stärke von 9 mm und das ist unserer Erfahrung nach vollkommen ausreichend.

Mit einer Unterkonstruktion haben wir unsere Wandverkleidung an den Wänden und an der Decke befestigt. Außerdem haben wir mit Unterkonstruktionslatten auch das Gerüst unserer Dusche, dem Bett oder die Hängeschränke gebaut. Die Unterkonstruktion für die Möbel haben wir mit 24 x 48 mm Unterkonstruktionslatten gebaut. Bei der Wandverkleidung haben wir wiederum möglichst dünne Holzlatten verwendet um nicht so viel Platz zu verlieren und dort war 17 m x 36 mm unsere Wahl.

Welches Holz beim Camper Ausbau eignet sich für die Wandverkleidung? Für die Wandverkleidung in unserem Camper haben wir 6 mm Pappelsperrholz genutzt und sind mit dieser Wahl sehr zufrieden. In dieser Stärke ist das Holz noch sehr flexibel und wir konnten es somit auch der gewölbten Fahrzeugwand angleichen. Alternativ kannst du auch 8 mm starkes Pappelsperrholz verwenden oder Paulownia Holz. Beide Holzarten sind sehr leicht, splitterfest und in einer dünnen Stärke (6 mm – 8 mm) noch ausreichend flexibel um sich der Fahrzeugwölbung anzugleichen.

Bei der Deckenverkleidung haben wir uns für Profilholz aus Fichte entschieden, auch Nut und Feder Holz genannt. Profilholz lässt sich dank des Nut und Feder Systems leicht verlegen und auch relativ gut an die Wölbung des Camper anpassen. Profilholz ist relativ schwer, aber uns gefällt es optisch sehr gut und da wir den Rest eher leicht gebaut haben, ist das Gewicht für unseren Ausbau kein Problem. Durch die einzelnen Hölzer kann man es zudem an den Rundungen des Fahrzeuges angleichen. Weitere Optionen für die Deckenverkleidung sind Sperrholzplatten aus Pappel, spezielles Biegesperrholz oder Akustikpanele.

Die Küche, die Hängeschränke und auch die Dusche haben wir aus Pappelsperrholz gebaut. Dieses ist günstig und leicht und in verschiedenen Stärken erhältlich. Allerdings ist es auch weich und somit eher anfällig für Macken und Kratzer.
Die Auflagefläche von unsere Bett haben wir aus 12 mm Multiplex Birke gebaut. Im Gegensatz zu Pappeln wachsen Birkenbäume langsam und somit ist das Holz deutlich härter und stabiler, dafür aber auch schwerer und teurer. Für unser Bett aber benötigen wir eine stabile Auflagefläche und dafür ist Multiplex Birke ideal.

Unsere Küchenschränke haben wir aus 10 mm Pappelsperrholz gebaut, würden mittlerweile aber eher 12 mm oder 14 mm wählen, da es dann einfach etwas stabiler und massiver ist.

Als Arbeitsplatte haben wir uns für eine schöne 18 mm starke Leimholzplatte aus Eiche entschieden. Diese hat eine sehr schöne Farbe, ist robust und stabil und dank der glatten Oberfläche lässt sie sich gut abwischen. Auch unsere Tischplatte besteht aus dieser Leimholzplatte. Das Holz haben wir noch mit einem Arbeitsplattenöl gestrichen. So ist die Leimholzplatte widerstandsfähiger und bekommt nicht so schnell Flecken, da es sich schon mit dem Öl vollgesaugt hat.

Die Schiebetür und die Hecktüren haben wir mit Filz verkleidet. Zusätzlich dazu haben wir noch 4 mm Pappelsperrholz angebracht und dieses mit Osmo Hartwachsöl in Bernstein gestrichen. So passen die Türen perfekt zu unserem gesamten Farbkonzept und wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

Wir sind mit dem von uns verwendeten Holz im Camper sehr zufrieden und wir sind froh, dass wir recht leicht gebaut haben und so weit unter dem zulässigen Gesamtgewicht liegen. Wir hoffen, dass du mit diesem Beitrag einen guten Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten bekommen für den Wohnmobil Ausbau bekommen hast.

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