Der Grenzübergang von Costa Rica nach Panama ist glücklicherweise sehr unkompliziert. Nachdem die Ausreise aus Nicaragua so kompliziert und anstrengend war ist dies definitiv ein Grund zur Freude.
Dies ist auch der letzte Grenzübergang unserer Reise auf dem Panamerican Highway und löst in uns einen Mix aus Freude und Traurigkeit aus. Die Grenzübertritte mit dem eigenen Auto gehören zu der Reise und zum Abenteuer einfach dazu, aber sie sind jedes Mal auch sehr anstrengend und stressig. Nach 1.5 – 2 Stunden sind wir mit allem fertig und fahren unsere ersten Meter durch Panama. Der Grenzort ist mal wieder nicht sonderlich schön und die Straße führt uns durch Bananenplantagen von Chiquita. Wir können beobachten wie Arbeiter die Banenen ernten, die dann an einer kleinen Seilbahn von der Plantage zu einem Haus fahren, wo sie gewaschen und verpackt werden.
Inhalt
Von Almirante auf die Bocas Inseln
Unser erstes Ziel in Panama ist die Hafenstadt Almirante. Almirante ist der Ausgangsort für Bootsausflüge zu den Bocas del Toro Inseln. Wir möchten unser Auto hier stehen lassen und für die nächsten Tage die Inselgruppe erkunden. Deswegen haben wir schon vor einigen Tagen das ‚Leizas Parking‚ in Almirante per Email kontaktiert und gefragt, ob wir unseren Camper für die Zeit bei ihnen stehen lassen können. Nach der zweiten Email antworten sie zum Glück und bestätigen unsere Anfrage.
In Almirante bei dem Parkplatz angekommen machen sie für unseren Van sofort Platz, parken zwei Autos um und wir passen perfekt in die Lücke. Hier können wir unseren Van nun sicher und mit gutem Gefühl stehen lassen und die Inselwelt erkunden.
Wir packen unser Gepäck in die Rucksäcke und gehen zu den Wassertaxis. Die Hin-und Rückfahrt kostet pro Person 10€ und schon sitzen wir im Boot und es geht los. Die Bocas del Toro Inseln liegen im Nordosten von Panama und sind ein beliebtes Ziel bei Reisenden. Nach einer halben Stunde erreichen wir die Hauptinsel Isla Colón. Dort kaufen wir uns noch ein paar Snacks und einen Wasservorrat und buchen uns für den nächsten Tag eine Tour zu der malerischen Zapatilla Island. Mit dem Wassertaxi geht es nun auf die Insel Caranero, welche gerade mal zwei Minuten Bootsfahrt von Boas Town entfernt ist. Hier haben wir uns für fünf Nächte ein günstiges Hotel mit Frühstück reserviert.
Ausflug zu den Cayos Zapatilla
Am nächsten Morgen fahren wir nach einem leckeren Frühstück auf die Hauptinsel und von dort startet unsere Tour zu den Cayos Zapatilla. Dabei handelt es sich um zwei kleine Paradiesinseln mitten im Meer, die Zapatilla 1 und Zapatilla 2 genannt werden.
Delfine nahe der Isla Bastimentos
Das erste Ziel ist die sogenannte Dolphin Bay. In anderen Reiseberichten haben wir gelesen, dass manche Boote den Delfinen hinterher fahren und sie sogar einkreisen und deswegen haben wir den Touranbieter auch sorgfältig ausgewählt. So etwas möchten wir nicht unterstützen und wir sind beruhigt als unser Kapitän der Motor ausstellt und wir in Ruhe warten und auf das Wasser gucken. Nach 10 Minuten lässt sich tatsächlich eine kleine Gruppe von Delfinen blicken. Sie schwimmen neben unserem Boot lang und einer springt sogar fast neben uns aus dem Wasser, wie schön!
Postkartenmotive auf der Isla Zapatilla
Auf dem Weg zur Zapatilla Island wird es zunehmend welliger und unser Boot hüpft und springt nur so über die hohen Wellen. Wir werden hoch gehoben und knallen mit unseren Hintern auf die Sitzbänke. Dann fängt es noch an zu regnen und ich bin mir nicht sicher, ob es sich dieser Ausflug lohnen wird. Aus der Ferne sieht die Insel wirklich paradiesisch aus, aber das graue Wetter trübt einfach den Anblick.
Für zweieinhalb Stunden können wir nun die Insel erkunden und so laufen wir einfach mal los. Der Regen hat inzwischen aufgehört und auf einmal verschwinden die Wolken und die Sonne lässt sich blicken! Sofort sehen die Strände und das Wasser viel paradiesischer aus und es ist genau so schön, wie ich es mir vorgestellt habe! Wir ärgern uns ein bisschen die Drohne nicht dabei zu haben, die Aufnahmen wären sicherlich toll geworden.
Die Insel ist von einem schönen Dschungel bewachsen und kleine Wege führen einen zu verschiedenene Stränden. Die Ostseite von der Insel ist von den Wellen nicht so gut geschützt und deswegen gehen wir zu den Stränden an der Westseite. Hier ist das Wasser schön ruhig und wir fühlen uns wirklich wie auf einer Paradiesinsel!
Oh, wie schön ist Panama sagte der kleine Bär zum Tiger.
Wir genießen die Zeit in diesem kleinen Paradies und viel zu schnell ist die Zeit auch schon vorbei und es geht weiter. Von dem Boot aus sieht man nochmal gut wie schön die Insel ist.
Schnorcheln am Korallenriff
Anschließend fahren wir zu einer Korallenbank und schnorcheln dort. Wir sehen einige Korallen und es ist schön mal wieder die Unterwasserwelt zu erkunden. Generell sind die schönsten und intaktesten Korallenriffe der Welt in dem sogenannten Korallendreieck, welches an Indonesien, die Philippinen und Papua Neugine grenzt. In Mittelamerika befinden sich die meisten Korallenriffe an der Karibikküste. Das Riff vor Honduras etwa ist unter Touristen noch eher unbekannt, soll aber von großer Schönheit und Artenvielfalt sein.
Faultier-Insel und Seesterne
Der nächste Stopp ist die sogenannte Faultier-Insel. Hier wurden einige Faultiere angesiedelt, die nun hier in Ruhe auf der Insel leben können. Betreten darf die Insel niemand, was mit den vielen Mangroven ohnehin nicht möglich ist. Ein Faultier ist nicht in Sicht, aber da wir in Costa Rica schon so viele Faultiere gesehen haben finden wir es nicht schlimm und so fahren wir noch zu unserem letzten Stopp. Bei einer anderen kleinen Mangroven Insel leben viele Seesterne auf dem Meeresboden, die man von dem Boot sehen kann. Die Seesterne sind so schön und so groß und sehen schon fast unecht aus.
Nach einem gelungenen Ausflug lassen wir uns direkt zu unserem Hotel bringen und genießen eine heiße Dusche. Abends gehen wir noch essen und während in dem Restaurant laute Partymusik für die Touristen ist mit ausländischen DJ’s, leben nur wenige Meter daneben die Einheimischen in ihren einfachen Unterkünften und werden sich wohl ein Abendessen in diesem Restaurant nie leisten können.
Seesterne am Playa de las Estrellas
Auch auf der Hauptisel Isla Colón gibt es einige schöne Strände, die sich alle im Norden der Insel befinden. Wir fahren mit dem Colectivo (dem lokalen Bus) eine dreiviertel Stunden in der Norden bis zum Playa Drago.
Von hier geht es etwa 15 Minuten durch den Regenwald und an schönen kleinen Stränden vorbei, bis wir bei dem Seestern Strand ankommen. Hier ist die Athmosphäre nicht mehr so schön. Am Strand stehen Plastiksstühle und es gibt einige kleine Restaurants, von denen einige laute Musik spielen.
Es ist noch früh und so ist es hier zumindestens nicht so voll. Das Highlight ist ja auch unter dem Wasser und wir haben unsere Schnorchelbrille dabei. Dafür haben wir leider die GoPro vergessen und können unter Wasser keine Bilder von den Seesternen machen. Dafür müssen wir diese Bilder also im Kopf behalten und das werden wir sicherlich auch.
Die Seesterne sind richtig groß und wunderschön. In geld, orange oder rot liegen sie auf dem hellen Sand und sehen einfach nur unecht aus. Wir haben noch nie so schöne Seesterne gesehen und sind total begeistert. Einige liegen in Gruppen da und andere alleine. Beim Schnorcheln kann man sie in Ruhe aus nächster Nähe bewundern. Leider lassen nicht alle Menschen die Seesterne in Ruhe und vielen holen sie aus dem Wasser um Bilder mit ihnen zu machen. Bei unserem Besuch ist zum Glück alles friedlich und die anderen Besucher lassen die Seesterne wo sie hingehören.
Danach gehen wir zurück zum Dragon Beach und besuchen dabei noch die kleinen Strände, die auf dem Weg kommen. Hier ist es ruhig und wir sind ganz alleine, keine Plastikstühle am Strand und keine laute Musik.
Strände auf der Isla Caranero
Unseren letzten Tag verbringen wir auf der Isla Carenero, wo auch unser Hotel ist. Die Menschen hier sind arm und leben in einfachen Hütten. Eine Müllabfuhr gibt es anscheinend nur für die Hotels und so liegt der Müll direkt neben und unter den Hütten. Ein trauriges Bild, das hier aber für die Menschen Realität ist.
Wir verlassen die Siedlung auf der Insel und kommen bei einigen Hotels vorbei. Hier liegt dann auf einmal auch kein oder zumindestens nur noch wenig Müll und die Strände sind wirklich sehr schön. Die Palmen reichen bis zum Wasser, das Wasser ist klar und der Sand fein.
Wir gehen bis an die Spitze von der Insel und von dort führt ein Weg einmal rund um die Insel. Auf einem Schild werden wir gewarnt, dass es gefährlich ist und man nur in Gruppen gehen soll. Es kam in der Vergangenheit schon zu Überfällen, wo Wertgegenstände entnommen wurde. Es wirkt hier aber friedlich und es sind noch andere Touristen unterwegs und so lassen wir uns von dem Schild nicht aufenthalten.
Am nächsten Tag geht es mit dem Boot zurück nach Almirante. Uns haben die Bocas del Toro Inseln in Panama gut gefallen und wir haben uns im Vorfeld über die Inselgruppe informiert und hatten demnach auch keine zu hohen Erwartungen. Die Bocas del Toro Inseln sind sehr schön, aber wie auch auf dem Festland gibt es hier ein Müllproblem. Wir freuen uns auf das Bett in unserem Van und darauf, mehr von Panama zu entdecken.