Lange ist unser letzter Reisebericht her und zugegeben, in der Zwischenzeit ist viel passiert. Hier kommt erstmal unsere Zusammenfassung der letzten zwei Monate. Nachdem wir in dem wunderschönen Nelson Lakes Nationalpark auf der Südinsel gewandert sind, haben wir die Fähre zurück auf die Nordinsel genommen. Wir hatten noch zwei Monate Visum und wollten in dieser Zeit für vier bis fünf Wochen arbeiten. Danach müssen wir unser Auto verkaufen, weil unser Visum am 15 Juni ausläuft. Also sind wir weiter nördlich bis nach Tauranga gefahren. Hier haben wir sehr spontan über Backpackerboard einen Job auf einer Blumenfarm bekommen.
Arbeiten auf einer Farm
Eigentlich wollten wir auf keiner Farm arbeiten, doch für die kurze Zeit haben wir keinen anderen Job bekommen. Fünf Wochen haben wir gearbeitet und hatten dabei eine schöne Unterkunft neben dem Farm Gelände mit einer Aussicht auf Tauranga, grüne Grashügel und das Meer. Zu Beginn war es noch schön warm und wir sind in Mount Maunganui bei Tauranga surfen gegangen. Sogar ohne Wetsuit! Das waren definitiv die lezten sommerlichen Tage, an denen wir uns noch am Strand gesonnt haben und ohne Wetsuit in’s Wasser gehen konnten.
Ansonsten haben wir die Zeit nach der Arbeit und an den Wochendenden genutzt, um von Imkestravelblog bei Blogspot zu WordPress umzuziehen. Dies war schon lange mein Plan, doch während wir gereist sind, haben wir dafür keine Zeit gefunden und hätten Tage bis Wochen in einer Bücherei im WLAN verbracht. Das Umziehen war eine richtige Herausforderung und hat viel Arbeit gemacht. Umso glücklicher sind wir mit dem Ergebnis!
Mein erstes Travel Tattoo
Außerdem habe ich mich endlich noch etwas getraut: mein Travel Tattoo! Schon in Australien wollte ich mir ein kleines Tattoo als Erinnerung an die Zeit stechen lassen, doch ich habe mich nicht getraut und hatte Angst vor einer falschen Entscheidung. Nun war nach zwei Jahren Australien auch unser Jahr in Neuseeland fast rum und ich wusste: „wenn ich es jetzt nicht mache, mache ich es nie!“
Am Anfang in Australien haben wir für zwei Monate in Cape Tribulation gearbeitet, im Daintree Regenwald und am Great Barrier Reef. Manchmal haben wir Muscheln an unserem geheimen Muschelstrand gesammelt und unsere Freundin Tayla hat seitdem wir sie kennen selbstgebastelte Muschel-Halsketten getragen. Ich fand es soo toll und habe auch zwei gebastelt, die ich seitdem immer trage und nicht einmal abgenommen habe. Werde ich wahrscheinlich auch nie 🙂 So ist also die Idee zu dem kleinen Muschel-Tattoo entstanden. Die kleine Welle fand ich schon lange sehr schön, jetzt habe ich beide auf,- oder besser geagt unter meiner Haut. Ich bin richtig glücklich mit dem Ergebnis, endlich habe ich mich getraut! Tobi hat sich ein Surfboard stechen lassen.
Campen auf der Coromandel Halbinsel
Während wir arbeiteten wurde es kälter in Neuseeland und man hat gemerkt, dass es Herbst ist und bald der Winter kommt. Trotzdem konnten wir es kaum abwarten den Job zu beenden und wieder loszufahren. Wir haben uns einen Plan gemacht: wir haben eine Woche Zeit um von Tauranga nach Auckland zu reisen, um in Auckland dann das Auto zu verkaufen. Aus einer Woche wurden nur vier Tage, weil viele den Van so früh wie möglich sehen wollten. In den vier Tagen an denen wir gereist sind, hatten wir puren Sonnenschein, was für ein Glück! Auch unser Auto war davor noch einmal beim Mechaniker und hat neue Zündkerzen bekommen.
Es konnte endlich losgehen! Wir sind durch die schöne Coromandel Region gefahren und haben jede Nacht fast jede Nacht (waren ja nur vier Nächte :D) am Strand gecampt. Nachts hatten wir sechs Grad und einmal sogar nur zwei Grad. Mit drei Decken war es aber gut aushaltbar. Dieses Gefühl, im Bett zu liegen und das Rauschen des Meeres zu hören… Tagsüber in der Sonne ist es schon fast warm geworden. Die Sonne ist auch im Winter noch ziemlich stark. Die meisten Strände hatten wir für uns alleine, nur noch wenige andere Touristen sind zu dieser Jahreszeit unterwegs.
Das letzte Mal samt Van und allem was wir besitzen am Strand, unser ganzes Haus ist dabei. Das Gefühl werden wir auf jeden Fall vermissen. Es ist so unglaublich praktisch immer alles dabei zu haben, was wir besitzen.
Wir haben eine Paua Muschel gefunden. Paua Muscheln kommen besonders häufig in den Gewässern der neuseeländischen Küste vor.
Cathedral Cove
Zu dem Hot Water Beach und zu der Cathedral Cove sind wir nicht noch mal, dafür zu dem schönen Hahei Beach neben der Cathedral Cove.
Unser Van wird verkauft
Und so langsam kamen auch schon die ersten Abschiedsgedanken hoch.. Ein weiteres Jahr ist fast vorbei. Mittlerweile sind wir seit über drei Jahren am reisen. Irgendwie klingt das unrealistisch. Ich wollte doch nur ein halbes Jahr weg. Doch wer einmal all diese Abenteuer erlebt hat, so viele wundervolle Menschen kennen gelernt und so schöne Orte gesehen hat, dem fällt es schwer eines Tages zurück zu gehen.
Ein Leben, in dem wir von Montag bis Freitags arbeiten, acht Stunden lang täglich, 40 Stunden die Woche, fällt uns momentan schwer vorstellbar. Die wenige Freizeit nach der Arbeit verbringt man im Haushalt oder auf dem Sofa vor der Fernseher. Oder beim Sport. Man freut sich immer auf das Wochendende und auf den nächsten Urlaub. Wofür arbeitet man eigentlich? Na klar, um davon zu leben. Das ist das tolle am Working Holiday Visum: wir können in einem Jahr lang so viel arbeiten wie wir wollen. Davon können wir dann mindestens doppelt so lange reisen.
Am nächsten Tag sind wir nach Auckland gefahren. Vier Leute wollten unser Auto besichtigen. Zwei Belgier haben sich das Auto angeguckt, danach noch zwei andere. Direkt danach war das Auto verkauft. Eigentlich wollten wir es erst ein paar Tage später verkaufen, aber es ist auch ein beruhigendes Gefühl, es schon los zu sein. Wir haben viel Geld in das Auto investiert, haben 4000$ für Reperaturen bezahlt und haben es jetzt für einen guten Preis verkauft. Damit sind wir sehr zufrieden. Der Abschied vom Auto fiel nicht leicht, es war ein seltsames Gefühl als die neuen Besitzer mit unserem zu Hause davon gefahren sind. Da unser Flug erst am 15 Juni geht, haben wir uns noch für die zwei Wochen in eine AirBnB Unterkunft einquartiert. Ein Doppelzimmer im Hostel kostet rund 65$, hier bezahlen wir weitaus weniger und leben mit zwei netten Neuseeländern zusammen.
Das nächste Abenteuer ruft
Am 15 Juni geht unser Flug von Auckland nach Bali. In Bali werden wir nur wenige Tage bleiben und weiter nach Lombok fliegen. Auf Lombok wollen wir zwei Wochen bleiben. Danach ist noch nichts festes geplant. Zum einen planen wir schon gerne mal, zum anderen sind wir gerne spontan und flexibel. Fest steht: wir werden im August nach Deutschland kommen, zum Besuch. Familie und Freunde besuchen und anschließend fliegen wir nach Kanada. Das Working Holiday Visum für Kanada haben wir bereits erfolgreich beantragt. Hier gibt es nämlich eine Besonderheit: nicht jeder bekommt das Visum. Es gibt eine gewissen Anzahl an Plätzen, man muss sich für das Visum bewerben und wenn man „gezogen“ wird, innerhalb eines Monats gewisse Unterlagem einreichen. Glücklicherweisen haben Tobi und ich uns früh um das Visum gekümmert, als es noch viele freie Plätze und wenige Bewerber gab.
2 Comments
Neuseeland steht auch ganz weit oben auf unserer Bucket List und Eure tollen Bilder machen noch mehr Lust auf dieses Traumziel!
Liebe Grüße von Sanne
Vielen Dank 🙂
Vor allem mit dem eigenen Camper lies sich dieses wunderbare Land sehr gut erkunden!
Liebe Grüße!