Warmwasser im Campervan ist für uns auf langen Reisen mittlerweile unverzichtbar. Duschen, Geschirr spülen und Zähne putzen – all das ist mit warmen Wasser deutlich angenehmer, vor allem wenn es ‚draußen‘ kalt ist. Es gibt viele sinnvolle Gründe, warum man stets warmes Wasser auf Reisen haben möchte und es gibt verschiedene Möglichkeiten dies im Camper umzusetzen.

Bist du gerade dabei deine Wasserversorgung planen? In dem unten verklinkten Beitrag erfährst du alles über unsere Wasserversorgung im Camper.

 

In diesem Beitrag zeigen wir dir die verschiedenen Möglichkeiten von Warmwasser im Campervan, wofür wir uns entschieden haben und welche Produkte wir eingebaut haben.

Einkaufsliste für Warmwasser im Campervan

Wir haben uns für die Variante entschieden, wobei das Wasser im Van über heiße Luft der Dieselstandheizung erwärmt wird. Außerdem kann der Warmwasserboiler auch über Strom betrieben werden.

Wir haben während des gesamten Ausbaus eine genaue Buchhaltung geführt und alle Campervan Ausbau Kosten in eine Tabelle eingetragen. Angefangen von den Schrauben bis hin zur Standheizung und den Solarmodulen ist alles dabei. Du kannst dir die PDF-Datei mit allen Links zu den verwendeten Produkten hier kostenlos runterladen.

Teileliste hier runterladen

Möglichkeiten für Warmwasser im Camper

Es gibt verschiedene Boiler oder auch Kombigeräte, die Heizung und Warmwasserspeicher vereinen.

  1. Warmwasser über Gas
  2. Warmwasser über die Motorwärme
  3. Warmwasserboiler über Strom
  4. Warmwasser mit Diesel erwärmen

Warmwasser im Camper über Gas erwärmen

Bei einem Gasboiler wird das Wasser durch einen Brenner erhitzt welcher unter dem Boiler angebracht ist. Die Truma Combi Heizung* vereint zwei Funktionen in einem Gerät. Sie heizt den Wohnraum über Gas und erwärmt im integrierten Edelstahlbehälter Wasser. Wenn keine Heizung benötigt wird, kann das Wasser je nach Modell über zusätzlich integrierte elektrische Heizstäbe erhitzt werden. Diese ermöglichen es, die Heizung im Gas; Elektro- oder Mischbetrieb laufen zu lassen.

Um den Truma-Boiler in den Ausbau zu integrieren benötigt man eine Gasanlage, die von einem Fachmann abgenommen wird.

Warmwasser im Camper über die Motorwärme

Kann man nicht einfach die Motorhitze nutzen und so das Wasser beim Fahren erwärmen? Ja, das geht tatsächlich. Die Eberspächer Wasserheizung kann einfach und platzsparend in den bestehenden Kühlmittelkreislauf des Motors integriert werden. Durch einen Wärmetauscher zusammen mit einem Boiler kann das Wasser im Camper so beim Fahren erwärmt werden. So heizt sich das Wasser beim Fahren über die Motorwärme auf und man kann nach jeder Fahrt sofort warm duschen.

Warmwasser im Camper über Strom

Am meisten verbreitet unter den Selbstausbauern ist der strombetriebene Warmwasserboiler. Je nach Modellvariante läuft er über 12V, 24V oder über 230V und erhitzt das Wasser mit Heizstäben. Der Nachteil ist der hohe Stromverbrauch, weswegen sich diese Option auch nicht für jeden Ausbau eignet.

Warmwasser im Camper über Diesel erwärmen

Die beste und effizienteste Lösung für die Warmwasserversorgung im Camper ist unserer Meinung nach die Diesel-Variante. Wir haben die 2kW Dieselstandheizung von Tigerexped* eingebaut, welche den Diesel zum Heizen einfach aus unseren Dieseltank entnimmt. Am Ausgang der Heizung befindet sich ein 60 mm Warmluftrohr, welches die heiße Luft in den Wohnraum bläst. Genau für diesen Ausgang gibt es den Elgena Wasserboiler*. Der Boiler ist im Grunde ein reiner Wärmetauscher, welcher die heiße Luft der Standheizung nutzt um das Wasser im inneren des Boilers zu erhitzen. Die heiße Luft strömt durch den Boiler hindurch und kommt hinten wieder raus. So wird der Van also gleichzeitig mit aufgeheizt. Wir haben uns für das Modell mit 10 Litern Fassungsvermögen entschieden.

Vor- und Nachteile vom 230V Elgena Boiler

Im Winter hat man bei laufender Heizung immer automatisch warmes Wasser zur Verfügung. Möchte man aber im Sommer mal etwas wärmer duschen und benötigt gerade keine warme Luft, gibt es den Wasserboiler auch in der Nautic Compact Ausführung. Das bedeutet, dass im Boiler eine 230V / 500W Heizpatrone verbaut ist, welche wir über unseren 1500 Watt Spannungswandler* betreiben können. Allerdings verbraucht das relativ viel Strom und deswegen nutzen wir diese Option nur bei längeren Autofahrten oder wenn es sehr sonnig ist und unsere 300Ah Lithium Batterie* schnell nachgeladen wird.

Ein Nachteil des Boilers ist, dass er nur mit maximal 2 bar Wasserdruck versorgt werden darf. Aus diesem Grund haben wir uns letztendlich auch für eine Druckwasserpumpe mit 1,4 bar* entschieden. Ansonsten hätte ein Druckminderer verbaut werden müssen, welcher den Druck auf 2 bar begrenzt. Dabei wäre der Vorteil einer stärkeren Wasserpumpe aber nicht mehr gegeben gewesen und zudem kostet der Druckminderer auch relativ viel Geld, welches wir uns so gespart haben.

Update: Der Wasserdruck ist mit dieser Wasserpumpe mehr als ausreichend, auch beim Duschen. Wir würden uns immer wieder für dieses Modell entscheiden.

Schema der Wasserversorgung

Einbau vom Warmwasserboiler Elgena Nautic Compact

Der Einbau und die Installation von dem Elgena Nautic Compact erfordert wie immer ein gewisses handwerkliches Geschick und setzt eine sorgfältige Planung der Wasserversorgung voraus.

An Dieselstandheizung anschließen

Der Elgena Nautic Compact Boiler sollte sich mindestens in einem Abstand von 30cm von der Dieselstandheizung befinden. Um Wärmeverluste zu vermeiden sollte die Luft sollte möglichst gerade und ohne Kurven von der Dieselstadheizung in den Warmwasserboiler geleitet werden.

Überdruckventil

Der Wasserboiler muss bei Verwendung mit einer Druckwasserpumpe zudem mit einem Überdruckventil* ausgestattet werden, welches bei 3 bar öffnet, also das Wasser aus dem Boiler entweichen lässt. Durch die Druckwasserpumpe steht ständig ein Druck von 1,4 bzw. 2 bar an (je nach Modell der Pumpe). Wird das Wasser nun erhitzt, dehnt es sich im Boiler noch zusätzlich aus und es kann ein zu hoher Druck entstehen. Wir installieren das Überdruckventil direkt hinter dem Boiler.

Das Überdruckventil

Verbrühschutz

Wie man auf dem Schema zur Wasserversorgung weiter oben erkennen kann, haben wir hinter dem Wasserboiler einen Verbrühschutz verbaut. Der Wasserboiler erhitzt das Wasser standardmäßig auf 70° Grad Celsius. Würde man in der Dusche nun unwissend den Hahn für heißes Wasser aufdrehen, verbrüht man sich mit 70° Grad heißem Wasser. Der Verbrühschutz mischt das Wasser hinter dem Boiler sofort mit kaltem Wasser, so dass konstant 45° heißes Wasser am Warmwasser Ausgang anstehen. Dies hat den Effekt, dass man die 10 Liter Wasser im Boiler um einiges strecken kann und wir auch zu zweit ausreichend warmes Wasser zum Duschen zur Verfügung haben.

Richtigen Abstand beachten

Man sollte sich vor dem Möbelbau Gedanken darüber machen, an welcher Stelle man die Dieselstandheizung zusammen mit dem Warmwasserboiler in einer geraden Linie verbauen kann. Jede Kurve des Schlauches kann Leistungseinbuße hervorrufen, was zu einer längeren Aufheizseit von dem Warmwasser resultiert.

Wir haben unsere Dieselstandheizung unter dem Bett eingebaut und 30cm dahinter den Boiler installiert. Ein Abstand von mindestens 30cm sollte gegeben sein, da die Heizung sonst überhitzen kann.

Der Warmwasserboiler im eingebauten Zustand

Fazit zum Warmwasser im Camper

Wir sind sehr zufrieden mit unserer Lösung für das Warmwasser im Campervan. Wenn es draußen kalt ist und unsere Dieselstandheizung läuft, haben wir automatisch warmes Wasser zur Verfügung und können ohne Probleme duschen oder mit warmen Wasser Geschirr spülen. Wenn wir einfach nur warmes Wasser benötigen und genug Strom zur Verfügung haben, erwärmen wir das Wasser mittels unserem Wechselrichter. Bei viel Sonnenschein lädt der Solarladeregler* unsere 300Ah Lithium Batterie* zügig wieder auf. Falls wir keinen Strom zu verschenken haben, erwärmen wir das Wasser einfach mit der heißen Luft der Dieselstandheizung und haben dann zugleich auch ein warmes Auto.

Wir haben auch ein Video über die Wasserversorgung in unserem Camper gemacht, wo wir den Einbau des Wasserboilers und die verschiedenen Anschlüsse erklären.

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