Seit über 7 Monaten bin ich in Australien, am anderen Ende der Welt.
Du wirst an Orte reisen, von denen du bisher immer geträumt hast und Dinge sehen, von denen du gar nicht wusstest, dass sie existieren.
Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie viel ich in dieser Zeit erlebt habe. Mehr, als in meinen bisherigen 23 Jahren Leben. Ich bereue keine Sekunde in Australien und bin über alles dankbar, was ich hier erlebt und gelernt habe. Über mich selber, über andere Menschen und über das Leben. Dinge, die in keinem Buch stehen und Dinge, die du in keiner Fernsehdoku lernen kannst.
Früher habe ich gerne Dokumentationen geguckt, wie andere die Welt bereisen oder in einem anderen Land leben. Ich dachte immer, das machen nur andere. Ich dachte immer, das kann ich nicht.
Ich habe es so gelernt, dass man zur Schule geht, eine Ausbildung oder ein Studium macht und danach anängt zu arbeiten. Man hat 6 (?) Wochen Urlaub im Jahr. Ansonsten freut man sich auf Feierabend und auf das Wochenende. Schließlich macht man es einfach so. Man ist gegen alles versichert und sollte möglichst früh in die Rentenkasse einzahlen, um am beinahen Lebensende noch etwas Geld zu kriegen, woür man 50 Jahre lang gearbeitet hat.
Jeden Tag, von Montag bis Freitag. Außer, wenn man Urlaub hat. Darauf habe ich mich das ganze Jahr gefreut. Ich habe in den Semesterferien gearbeitet, um mir im Sommer einen zweiwöchigen Urlaub finanzieren zu können. Und darauf habe ich mich das ganze Jahr gefreut, habe darauf hingearbeitet und geplant. Habe in der Zukunft gelebt. Aber warum kann man sich nicht das ganze Leben schön machen? Oder zumindestens eine gewisse Zeit? Ich werde noch mein ganzes Leben arbeiten. Nach meinem Bachelor Abschluss nach Australien zu gehen, war die beste Entscheidung meines Lebens.
Meine erste Woche in Australien
Meine erste Woche in Australien war alles andere als einfach. Auf einmal hatte ich keine Wohnung mehr, keine Freunde und keine Sicherheit. Ich bin an mein Sparbuch gegangen, um hierhin zu fliegen und die erste Zeit davon zu leben. Ich habe ein Bankkonto eröffnet, eine Steuerummer beantragt und eine australische SIM-Karte gekauft. Bei Ankunft am Flughafen in Brisbane bin ich von der Hitze und der schwülen Luft fast erschlagen worden. Ich kam schließlich im März an, aus dem kühlen Deutschland. Beim ersten Moment im Hostel habe ich mich gefragt, ob das alles ein Fehler war. Ich habe mir mit 5 anderen fremdem Leuten ein chaotisches und viel zu kleines Zimmer geteilt. Der Boden war überfüllt mit Koffern, Rucksäcken und allem möglichen. Es gab für eine ganze Etage ein dreckiges Bad mit zwei Toiletten, Waschbecken und Duschen. Ich war total übermüdet und habe in einer anderen Zeitzone gelebt. Drei Tage später hat mich mein zukünftiger Travelmate Tobi abgeholt, mit dem ich nur über Facebook und Whatsapp geschrieben habe und in dessem Campervan ich nun leben sollte. Auch das war ein Schlag in’s kalte Wasser. Auf einmal hat man kein richtiges Bett mehr, kein Wohnzimmer, keine richtige Küche und kein Bad. Es hat ein bis zwei Wochen gedauert, bis ich mich an das Leben im Auto gewöhnt habe. Dafür haben wir in der ersten Woche schon coole Sachen gesehen. Meinen ersten Regenwald, Wasserfälle und Surfer-Strände.
Erste Kängurus
Ein Highliht waren natürlich die ersten Kängurus, und dann auch noch freilebende!
Steve Irwin Zoo
Danach folgte der Steve Irwin Zoo. Mittlerweile würde ich nicht mehr in einen Zoo gehen, weil es viel schöner ist, die Tiere in freier Wildbahn zu sehen. Kängurus, Echsen, Krokodile und Schlangen habe ich bis jetzt gesehen. Und es werden bestimmt noch viele folgen!
Mir fällt auf, wie sauber meine Klamotten damals noch waren. Mittlerweile habe ich nicht mehr so viele deutsche, sondern mehr australische.
Glasshouse Mountains
Ich gehe gerade alle Ordner durch und es bestätigt sich für mich wieder, dass die Ostküste für mich nicht soooo spannend wie die Westküste ist. Abgesehen natürlich von dem touristischen Fraser Island, den Whitsundays, dem atemberaubenden Great Barrier Reef und natürlich Cape Tribulation. Aber dazu später mehr.
Kanu Tour in Noosa
Nun fängt die Zeit der Touren an. Alle Backpacker an der Ostküste machen eine Kanu Tour in Noosa, sind auf Fraser Island und den Whitsundays und schnorcheln im Great Barrier Reef.
Fraser Island
Ab hier bin ich mit der lieben Roxy gereist, vom Leben im Auto hatte ich erstmal genug. Zusammen ging es los, auf die größte Sanddüne der Welt.
Whitsundays Katamaran Tour
Und weiter ging es zur nächsten Tour, ganz typisch die Ostküste. Traumziel waren die berühmten Whitsundays und natürlich der Whitehaven Beach.
Ich habe zum ersten Mal in meinem Leben Korallen gesehen. Die Ausläufer des unteren Great Barried Reefs grenzen an die Whitsundays und es gibt dort einige schöne Spots zum Schnorcheln. Allerdings ist es im Norden bei weitem artenreicher und spektakulärer.
Cape Tribulation
Anschließend bin ich weiter mit dem Bus nach Cairns gereist und habe dort Tobi und die anderen wieder getroffen, während Roxy nach Melbourne geflogen ist und mittlerweile seit einigen Monaten in Brisbane lebt und arbeitet.
Nur, weil ich in Cape Tribulaton einen Ausritt gebucht habe, sind wir (also Tobi und ich) am Wochenende dort hoch gefahren. Und dann sind wir dort zwei Monate geblieben. Das war definitiv die schönste Zeit in Australien am shönsten Ort. Wer kann schon sagen, dass er im ältesten Regenwald der Erde gelebt und gearbeitet hat?
Unser „Garten“.
Unser Wasserloch mit Swingrope (Liane) und Schaukel! Wie im Paradies, mitten im Regenwald!
Am Wochenende sind wir im Great Barrier Reef geschnorchelt, ein beeindruckendes Erlebnis!
Roadtrip von Cairns nach Darwin
Nach zwei Monaten im Regenwald ging es leider weiter. Wir haben das Auto mit Wasser, Lebensmitteln, Benzin und Gas gefüllt und sind durch das Outback nach Darwin, in den Norden Australiens gefahren.
Kakadu National Park
Vorbei kamen wir am berühmten Kakadu National Park und sind zu wunderschönen Wasserfällen gewandert und haben unter dem Wasserfall gebadet.
Nach kurzem Aufenthalt in Darwin ging es auch schon weiter!
Jumping Crocodile & Litchfield National Park
Broome
Nach weiterer, langer Fahrt durch das Outback sind wir an der Westküste Australiens angekommen.
Karrijini National Park
Weiter geht die Reise… von Broome zu dem Karrijini National Park – der für mich abenteuerlichste in Australien!
Endlose Weite!
Marshmallows grillen am Lagerfeuer
Ningaloo Reef
Am Ningaloo Reef sind wir vom Strand aus zu den Korallen geschnorchelt!
Monkey Mia & Shell Beach & Kalbarri National Park
In Monkey Mia haben wir Delfine gefüttert und aus nächster Nähe gesehen!
Zwei Nächte haben wir in Geraldton in der Tiere Auffangstation geschlafen.
Und sind schließlich in Perth angekommen.
So ganz stimmt die Route nicht, wir sind von Cairns nach Darwin eine etwas andere Strecke und von Broome nach Perth mehr an der Küste lang. Natürlich sind wir auch viele Umwege gefahren zu National-Parks usw.